Hallo,
auf dem Markt gibt es ja kommerzielle Lösungen, die alle mit GPS arbeiten. Beispiel: https://www.amazon.de/Fahrrad-Diebstahl-Tracking-Fahrradschutz-Alarm-System/dp/B07QCWQJRV/ref=sr_1_33?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=gps+fahrrad&qid=1560073174&s=gateway&sr=8-33
Ich wüssste gerne, warum dieser Bausatz nicht mit GPS angeboten wird?
Wo sind gegenüber der Mobilfunkortung/Wlan die Vor- und Nachteile gebenüber Mobilfunkortung/GPS?
Ich möchte im Falle eines Falles mein gestohlenes Rad so präzise und zuverlässig wie möglich wiederfinden. Funktioniert das mit dem Opensource Bausatz besser oder wäre eine GPS-Variante besser? (oder die Kombi: Mobilfunkortung + WLAN + GPS?)
Ich freue mich schon auf eure Kommentare.
Jan
Hallo Jan,
Danke für deine Frage!
Unser Ziel bei der Entwicklung eines Ortungssystems für Fahrräder ist es ein möglichst wartungsarmes Gerät zu entwickeln und dabei minimale laufende Kosten zu verursachen. Das heißt:
- eine möglichst lange Akkulaufzeit
- kein entsperren des Gerätes vor jeder Fahrt und danach wieder aktivieren, ähnlich einer Alarmanlage
- geringer Daten/SMS Verbrauch
Wenn man GPS zur Ortung nutzt kann man zwar außerhalb von Gebäuden eine gute Ortungsgenauigkeit erzielen. Innerhalb von Gebäuden ist die Ortung jedoch nicht möglich. Deshalb sind die meisten Ortungsgeräte mit GPS und einem Bewegungsmelder ausgestattet. Dies erlaubt es diesen Systemen zu tracken sobald jemand am Fahrrad rüttelt um dann im Zweifelsfall bis zur Haustür eines potentiellen Diebes tracken zu können. Diese Systeme müssen üblicherweise vor jeder Fahrt entsperrt und danach auch wieder aktiviert werden. Außerdem benötigt GPS sehr viel Strom.
Da wir uns aber lieber auf das Fahrradfahren und nicht auf das aktivieren und deaktivieren oder häufigen Aufladen von Geräten konzentrieren wollen ist dies keine Option für uns. Unser Bausatz muss nach dem Einbau ca. einmal jährlich aufgeladen werden. Sonst musst du dich nur mit Bike Bean beschäftigen wenn dein Fahrrad weg ist.
Mit Wlan Netzen kann man bis auf wenige Meter genau Orten. Es ist möglich eine Wohnung zu identifizieren wo dein Fahrrad steht. Wenn du ein Android Smartphone hast kann du die Standorteinstellung "Energiesparmodus" aktivieren. Dann siehst du in der Praxis wie genau die Ortung ohne GPS möglich ist.
Ich hoffe ich konnte deine Frage damit beantworten 🙂
Beste Grüße,
Dattel
Hallo,
die Notwendigkeit einer gut funktionierenden Nahortung (zb. via WLAN) macht Sinn. Aber man muss den Bewegungssesnor ja nicht nutzen und kann ihn nur aktivieren, wenn man die Situation für gefährlich genug hält. Ich fände einen Bewegungssensor hilfreich, um den Dieb möglichst auf frischer Tat zu ertappen. Hast du Erfahrung gemacht mit Trackern die einen Bewegungsmelder haben? Ich habe keine solch Erfahrung. Mich würde interessieren wie lange es dauert von der Bewegungs des Rads bis zur SMS, Wenn der Dieb eine Minute braucht um mein Schloß zu knacken und ich die SMS 15 Sekunden nach Bewegung des Rads bekomme, habe ich 45 Sekunden aus dem Supermarkt, der Bar, dem Hostel-Bett etc zu hechten. Das ist nicht ganz unrealistisch.
VG
Danke für die beiden Beiträge.
Wäre nicht die Kombi Mobilfunk-Ortung + GPS + Wlan-Ortung die beste Lösung. Einen Bewegungssensor kann man ja so einstellen, dass er beispielsweise ab 30km/h "anschlägt".
Die Vorstellung, dass ein Dieb ein Schloss knackt und dann mit dem Rad wegfährt mag hin und wieder zutreffend sein, doch heute kommen Profis und laden das abgeschlossene Rad in einen Van und knacken das Rad später. Bevor das Rad im Ausland verschwindet, könnte hier der GPS Alarm schlagen.
Das GPS/GSMS/WLAN-Modul wäre also die ganze Zeit über im Stand-by-Modus.
Stelle ich fest, dass mein Rad geklaut worden ist (und der GPS-Tracker mit Beschleunigunssensor hat nicht angeschlagen), dann suche ich mein Rad mit Mobilfunk- und Wlan-Ortung (ein Dieb wird ein teures Rad ja nicht wieder auf der Straße - sondern in der Wohnung, Keller oder Garage parken).
Wenn allerdings die Mobilfunkortung genauso gut funktioniert, dann wäre ich doch sehr überrascht, weil ja nicht überall Sendemasten so üppig verteilt sind wie in einer Stadt.
Was meint Ihr?
Jan
Hi Ihr,
Von der technischen Seite kann ich sagen dass es von der Aktivierung eines Bewegungssensors bis zum Abschicken einer SMS ca. 30 Sekunden dauert. Die meiste Zeit benötigt das Verbinden mit den Funktürmen.
Mittels GSM Ge0fence könnte das Ziel erreicht werden Benachrichtig zu werden ehe sich das Rad ins Ausland absetzt. GPS wäre dafür erstmal nicht erforderlich.
Um den Dieb auf frischer Tat zu ertappen wäre der Bewegungsmelder aber nötig. Generell ist es natürlich so das die Platine mit jedem Chip größer und teurer wird.
Jeder Fahrradfahrer hat andere Bedürfnisse die mit einem Fertig-Gerät nicht zu befriedigen sind. Daher das Bausatz-Prinzip:
Wir gedenken eine Hauptplatine bereit zu stellen (Bike Bean) diese kann die Ortungsfunktionen, wie beschrieben, und stellt diverse Schnittstellen zur Erweiterung zur Verfügung. Falls man das gute Stück dann z.B. an seinen Dynamo hängen möchte kann, mit entsprechender Ladeplatine, die Schnittstelle auf der Bike Bean Hauptplatine genutzt werden. Selbstverständlich auch mit kleinerem Akku.
Ebenfalls sind Pins vorhanden um weitere Sensoren anzuschließen z.B. einen Bewegungsmelder, GPS, Sirene...
[...] Einen Bewegungssensor kann man ja so einstellen, dass er beispielsweise ab 30km/h "anschlägt".
Die Vorstellung, dass ein Dieb ein Schloss knackt und dann mit dem Rad wegfährt mag hin und wieder zutreffend sein, doch heute kommen Profis und laden das abgeschlossene Rad in einen Van und knacken das Rad später. Bevor das Rad im Ausland verschwindet, könnte hier der GPS Alarm schlagen [...]
Was meint Ihr?
Jan
Hi Jan,
ein "Geschwindigkeitssensor" (genau wie Geofencing = Alarm bei überschreiten eines bestimmten Bereichs) wird aktiv wenn der Dieb mit dem Rad bereits eine gewisse Strecke zurückgelegt hat. Bis man dann aus dem Büro, Supermarkt etc herauskommt, ist er schon außer Sichtweite. Das ist besser als gar kein "Klau-Sensor" aber ein echter Bewegungssensor würde das Ertappen auf frischer Tat deutlich reaslistischer machen: Sekund 0: Dieb beginnt am Schloß zu arbeiten. Sekunde 5: Bewegungssensor löst aus (5 Sekunden Verzögerung, da Bewegunssensor so eingestellt ist, dass es innerhalb von zb. 5 Sekunden mehrere Erschütterunngen/Bewegungen geben muss, um Fehlalarme zu verhindern). Sekunde 40: Ich hab die SMS am Handy. Sekunde 50: Ich habe mein Handy herausgekramt und die SMS gelesen. Sekunde 60: Ich bin aus dem Supermakrt gestürmt und der Dieb ist gerade mit dem Knacken des Schlosses fertig geworden. Wir sehen uns in die Augen....
Ich habe einige Berichte gelesen, die von einer Mischung von organisierten Banden und Gelegenheitsdieben ausgehen: Hier https://www.oeffentlichen-dienst.de/wirtschafts-news/46-news/570-fahrraddiebstahl.html ist folgendes zu lesen: "Zu 70 Prozent liegt der Wohnort der Täter in der Nähe des Tatorts." Weiter unten steht, dass Jugendliche einen überproportional großen Teil der Diebe Stellen.
Danke für die beiden Beiträge.
Wäre nicht die Kombi Mobilfunk-Ortung + GPS + Wlan-Ortung die beste Lösung. Einen Bewegungssensor kann man ja so einstellen, dass er beispielsweise ab 30km/h "anschlägt".
Die Vorstellung, dass ein Dieb ein Schloss knackt und dann mit dem Rad wegfährt mag hin und wieder zutreffend sein, doch heute kommen Profis und laden das abgeschlossene Rad in einen Van und knacken das Rad später. Bevor das Rad im Ausland verschwindet, könnte hier der GPS Alarm schlagen.
Das GPS/GSMS/WLAN-Modul wäre also die ganze Zeit über im Stand-by-Modus.
Stelle ich fest, dass mein Rad geklaut worden ist (und der GPS-Tracker mit Beschleunigunssensor hat nicht angeschlagen), dann suche ich mein Rad mit Mobilfunk- und Wlan-Ortung (ein Dieb wird ein teures Rad ja nicht wieder auf der Straße - sondern in der Wohnung, Keller oder Garage parken).
Wenn allerdings die Mobilfunkortung genauso gut funktioniert, dann wäre ich doch sehr überrascht, weil ja nicht überall Sendemasten so üppig verteilt sind wie in einer Stadt.
Was meint Ihr?
Jan
Ja diese Art und Weise des "modernen Fahrradknackens" würde ich auch eher so sehen. Das andere wäre viel zu auffällig. Aber jeder klaut halt doch unterschiedlich.